Shopoptimierung: Unsere 3 Key-Learnings

Februar 2020: Nachdem mein Mann und ich uns dazu entschlossen haben, mit einem eigenen Online Shop durchzustarten, wussten wir noch relativ wenig über Shopsysteme und wie sich Nutzer in einem Online Shop zurechtfinden. 

Jetzt - knapp zwei Jahre später - haben wir sicher schon mehrere tausend Stunden in unserem Shopsystem Shopify verbracht und sind dabei auf jedes Problem gestoßen, auf das man so stoßen kann. Mit einem langem Atem und vielen Nachtschichten durch englischsprachige Shopify-Nerd-Blogs konnten wir aber jede Challenge bislang sehr gut meistern. 

In diesem Blogartikel möchte ich dir von unseren drei größten Learnings erzählen, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben. Ganz nach dem Motto: Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich vieles anders machen. 


1. Nicht alles selbst machen

Vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mal aus dem Stehgreif mehrere Stunden lang nur über Online Shops sprechen könnte. Ich habe mich durch so viele Apps und Tools und Probleme selbst durchgekämpft, dass ich nun ein sehr gutes technisches und psychologisches Grundverständnis von Online-Shops habe. 

Die Frage ist: Brauche ich das wirklich? Muss ich wirklich die Programmiersprache von Shopify lesen können, wenn ich eine Schmuckmarke aufbauen will? Muss ich drei verschiedene Bewertungs-Apps getestet haben und deren Vor- und Nachteile nennen können? 

Nach all dem Learning by doing muss ich sagen: Es hat viel Spaß gemacht und Wissen ist etwas, das mir natürlich niemand mehr nehmen kann, aber es hat einfach alles sooooo lange gedauert! 

In jedes Thema selbst einarbeiten kostet immens viel Zeit. Und meistens funktionieren die Dinge dann auf anhieb doch nicht direkt, sodass ich meine Nachmittage mit einem Support-Chat-Mitarbeiter verbracht habe, bis wir gemeinsam das Problem endlich gelöst hatten.

Heute machen wir das anders: Einfache Dinge wie neue Produkte einpflegen oder Landingpages bauen, setzen wir noch intern um. Aber alles zum Thema Programmierung, Conversion-Rate-Optimierung, Analytics, Tracking oder etwas anderes technisches wird an eine Experten-Agentur ausgelagert.  


2. Vertrauensebene vs. Informationsebene

Nachdem unser Online-Shop live gegangen ist, waren wir sehr optimistisch, dass die einzigartigen Produkte und unsere besondere Positionierung die Nutzerinnen direkt zum Kauf bewegen wird. Aber die Verkäufe kamen zu Beginn nur sehr spärlich rein. 

Was wir damals noch nicht wussten: Online-Shopper sind super kritisch und risikoavers. Gerade bei Produkten, die in einem höheren Preissegment liegen, wie es bei unserem Schmuck der Fall ist. 

D.h. wir hatten viele hochwertige Produktbilder, Tragebilder, wundervolle Produkttexte, sind aber nicht auf die Ängste und Sorgen der Besucherinnen eingegangen: Sieht das Produkt wirklich so aus wie auf dem Bild? Was passiert, wenn das Paket nicht bei mir ankommt - bekomme ich dann mein Geld zurück? Und viele weitere Fragen. 

Irgendwann sind wir dann auf den Begriff der “Vertrauensebene” gestoßen. Dieser umfasst eine psychologische Ebene innerhalb des Shops, die dem Nutzer signalisiert: Das ist ein seriöser Online-Shop und du kannst hier einkaufen. 

Dazu zählt beispielsweise unser Trusted-Shop Siegel, bei dem wir über 300 verifizierte Bewertungen gesammelt haben, 4,98 von 5 Sternen haben und das zusätzlich jede Bestellung bis 10.000 Euro absichert. 

So sind wir das Thema “Vertrauen im Shop aufbauen” langfristig angegangen und haben über die Zeit viele solcher vertrauensbildender Elemente eingebaut.


3.Theorie vs. Praxis

Viele Änderungen am Online-Shop hatten wir vorgenommen, weil wir in einem Webinar oder in einem Blogartikel Input bekommen haben. Beispielsweise, dass wir Produktbewertungen hinzufügen. Haben wir dann so direkt umgesetzt und eingebaut. Durch Youtube Videos und Blogartikel haben wir viel an unserem Shop verbessern können. 

Das Problem dabei: Irgendwann hatten wir alles umgesetzt und kamen an ein Limit. Wir wollten aber trotzdem noch die Performance weiter steigern. Eine befreundete Agentur hat uns dann den Tipp gegeben, dass wir nicht nur die theoretischen Punkte aus dem Lehrbuch umsetzen sollten, sondern vielmehr die Echtzeit-Daten analysieren und die Besucherinnen des Shops direkt fragen sollten, was sie sich wünschen.

Gesagt getan: Mit einem neuen Tool haben wir daraufhin die Besucherströme analysiert und viele neue Dinge über unsere Website-Besucherinnen gelernt, die wir zuvor nicht wussten. Mit Umfrage-Tools und verschiedenen Tests haben wir dann herausfinden können, was noch an Funktionen fehlt oder was überflüssig ist.

Außerdem hat sich herausgestellt, dass manche Änderungen eher kontraproduktiv waren und das genaue Gegenteil bewirkt haben. Also nicht alle Punkte aus dem Bereich Conversion-Optimierung passen zu jedem Produkt oder zu jeder Marke. 

Vielmehr ist es wichtig, direkt mit den Nutzern auf dem Shop zu interagieren um von ihnen zu erfahren, was individuell bei uns noch besser werden kann. 

Du möchtest selbst deinen Online Shop auf das nächste Level bringen? Dann melde dich gerne bei mir unter b2b@deardarling.berlin und gemeinsam können wir in einem Workshop daran arbeiten. 

Viele Grüße

Lisa 

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