Gern! Ich habe Coco Malou 2018 gegründet, nachdem ich selbst länger auf der Suche nach nachhaltiger Unterwäsche war, die mir richtig gut gefällt, dabei aber auch bequem und fair produziert ist. Gar nicht so leicht! Entweder war mir die Unterwäsche zu sportlich, oft aus (Bio-)Baumwolle und meist ohne Spitze – oder einfach nicht mein Geschmack.
Ich habe ursprünglich Marketing und BWL studiert und nach meinem Studium auch in dem Bereich gearbeitet. Zwar im Nachhaltigkeitssektor, aber nicht in der Textilbranche und musste daher auf dem Weg zur Gründung noch viel lernen.
2. Was bedeutet der Name COCO MALOU?
Über den Namen habe ich tatsächlich lange nachgedacht und nach etwas gesucht, das noch nicht vergeben ist, melodisch klingt und in mehreren Sprachen gleich auszusprechen ist – ich kenne einige Marken, bei denen ich mir bis heute unsicher bin, wie man sie richtig ausspricht und wollte das unbedingt vermeiden!
Coco Malou ist also einfach ein Name, der sich von meinem Vornamen Corinna (kurz: Coco) und dem französischen Vornamen Marie-Louise (kurz: Malou) ableitet und in meinen Ohren schön klingt. :)
3. Mit deinem Label und auch deinem Instagram Account @kissenundkarma fokussierst du dich auf Fair Fashion. War das schon immer ein wichtiges Anliegen für dich oder gab es einen besonderen Auslöser, weswegen du dich heute dafür engagierst?
Mein Blog bzw. Insta-Account kamen vor der Gründung von Coco Malou und wurden durch einen Messebesuch inspiriert, auf dem ich mehr oder weniger zufällig einen Vortrag zur Modeindustrie gehört habe und mir dabei ziemlich ertappt vorkam: die Referentin sprach sehr emotional über die grausigen Bedingungen unseres Überkonsums von Fast Fashion und ich dachte mir damals: Mist, genau dazu trage ich ja auch bei. Und wollte es ab da anders machen! Erst habe ich drei Monate lang gar nichts mehr geshoppt und dann entschieden, auf Fair Fashion oder secondhand Kleidung umzusteigen. Dazu habe ich meinen Account @kissenundkarma gestartet und habe dann, etwa drei Jahre später, meinen Job gekündigt, um das Unterwäsche Dilemma anzugehen.
4. Was war bisher dein größtes Learning seit deiner Gründung? Gab es Dinge, die du dir vor der Gründung anders vorgestellt hattest, als sie am Ende dann waren?
Es gab einfach sehr viele kleine learnings along the way: Irgendwie kommt alles immer etwas anders als man denkt; die Prozesse dauern meist viel länger, als man plant, und es kommen auch immer kleine Hürden auf, die es zu überwinden gilt. Ich dachte anfangs nicht, dass ich mich als Gründerin und Designerin mit so vielen administrativen Themen herumschlagen müsste, von Versicherungen, über Steuer-Themen, Buchhaltung und die Kosten und Regeln, wenn man das erste Mal jemanden anstellt. Deutschland ist einfach ziemlich bürokratisch. Trotzdem würde ich es wieder so machen und mir vorab nicht ZU viele Gedanken machen – man regelt die Probleme dann einfach, wenn sie auftauchen. Damit bin ich ganz gut gefahren bislang. :)
Auf der positiven Seite hätte ich nicht mit so viel liebem Feedback und süßen Nachrichten von Kundinnen gerechnet, wie ich sie jetzt schon bekommen habe – das macht es alles Wert!
5. Du hast dein Business unter anderem mit einer Crowdfunding Kampagne gestartet: welche Tipps würdest du anderen Gründerinnen geben, die auch eine Crowdfunding Kampagne starten wollen bzw. welche Voraussetzungen braucht es für eine erfolgreiche Umsetzung?
Crowdfunding ist meiner Meinung nach eine super Möglichkeit, die eigene Idee vorab zu testen (wobei sie schon recht konkret sein muss, mit finalen Prototypen, Fotos usw), eine Finanzierung zu ermöglichen und auch schon etwas Bekanntheit zu generieren. Ganz wichtig ist, dass die Kampagne gut durchdacht und vorbereitet ist: am besten schon Monate vorher die Social Media Kanäle aufsetzen (die Community von Anfang an mitnehmen) und eine Website gestalten, auf der sich Interessent:innen informieren können und ein Gefühl für die Marke bzw. die Produkte bekommen. Auch sinnvoll: eine Pressemeldung aufsetzen (Lokalpresse und Blogger auch mit aufnehmen), diese an relevante Kontakte versenden und auch auf der eigenen Website einfach zugänglich machen, und auf jeden Fall auch Freunde und Familie um Unterstützung bitten. Gerade die ersten Tage der Kampagne sind wichtig, damit diese eine Chance hat, auf der Startseite und im Newsletter gefeatured zu werden – so kann man dann noch mehr Menschen erreichen. Ich finde auch ein gutes Video sehr wichtig, das nicht zu lang sein sollte: maximal zwei Minuten, damit sich die Leute das auch anschauen. Man selbst denkt immer, es gibt sooo viel Wichtiges zu erzählen, aber kurz und knapp ist am Ende immer besser als ein „too long, didn‘t watch“ Video! (-;
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Wenn du mehr über Corinna und Coco Malou erfahren möchtest, schaue gerne hier vorbei:
Zur Website: www.coco-malou.com