1. Liebe Nina, ich freue mich sehr, dass ich dich und OZN als Teil unserer Female Founder Community vorstellen darf. Erzähl doch gerne ein wenig über dich und dein Unternehmen.
Nach dem Abitur habe ich Grafik-Design studiert und danach auch gleich selbstständig aus dem Home Office heraus gearbeitet. Mit Mitte 20 begann ich meine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Das ging dann eine Weile parallel, meine Praxis und meine Grafik-Jobs, bis meine Tochter zur Welt kam und ich somit nicht mehr so viel mit Klienten arbeiten konnte. Das war von der Organisation her einfach zu kompliziert.
Zu der Zeit gründete ich meine erste Beauty-Brand mit einer Freundin – wir waren damals die ersten in Deutschland, die Nagelfolien auf den Markt gebracht haben. Die Firma hat sich dann aber nach ein paar Jahren wegen persönlicher Differenzen aufgelöst und ich hatte erstmal genug vom Beauty-Business! Bis mein Geschäftspartner David um die Ecke kam und mich vom Gegenteil überzeugt hat. Ich fand das toll, direkt an der Produktionsquelle zu sitzen und neue Ideen schnell umsetzen zu können.
Ich habe einen Namen für meine Brand gesucht, der kurz und knapp und edgy ist und auch als Logo schön plakativ und auffällig. OZN war einfach in der Buchstabenkombi perfekt fürs Auge, die Abstände sind alle total ausgemittelt und harmonisch. OZN selber hat jetzt eigentlich keine tiefere Bedeutung, es ist die Abkürzung für Obiecte Zburatoare Neidentificate, das heißt unbekanntes Flugobjekt auf Rumänisch. Irgendwie passt es ja auch, wenn man eine eigene Firma gründet ist es ja auch immer ein bisschen ein Flug ins Ungewisse.
2. Was macht die Nagellacke von OZN vegan / nachhaltig / pflanzenbasiert und was bedeutet in diesem Kontext 22-free?
Wir verwenden für unsere veganen Nagellacke keine Substanzen und Farbpigmente tierischen Ursprungs. Häufig wird in der Kosmetik Karmin eingesetzt, ein rotes Pigment, gewonnen durch Quetschen von Nepal-Schildläusen. Dieser tierische Farbstoff kommt nicht nur bei klassischem Rot, sondern auch bei Rosa, Violett, Braun und vielen anderen Farbtönen zum Einsatz. Neben Karmin gibt es auch Pigmente wie Guanin, dass oft für Schiller-Effekte eingesetzt wird und aus Fischschuppen besteht. Aber auch Pflegelacke können tierische Inhaltsstoffe wie Bienenwachs oder Keratin enthalten. Keratin wird aus Haaren, Hörnern oder Hufen gewonnen.
Ausserdem sind die Lacke alle pflanzenbasiert, d.h. die verwendeten Inhaltsstoffe werden zu 90% aus nachhaltig angebauten, pflanzlichen Rohstoffen wie Holz, Kartoffel, Rote Beete, Dinkel, Zuckerrohr, Cassava oder Mais gewonnen.
22 free+ bedeutet, dass wir mehr als 22 schädliche Inhaltsstoffe nicht verwenden, die oft in herkömmlichen Lacken verwendet werden. Wir haben auf unserer Website eine Liste, wo wir genau aufführen, welche Stoffe das sind, was sie bewirken können uns was wir stattdessen verwenden.
3. Mit welchen gängigen Nagellack Mythen kannst du aufräumen?
Oh da gibt es einige! Es fängt schon bei der Lagerung an, Nagellack gehört nicht in den Kühlschrank, das macht ihn zäh! Bitte immer stehend an einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur lagern und wenn möglich keinen starken Temperaturschwankungen aussetzten.
Ebenfalls falsch und eher hinderlich, auf die Nägel pusten damit der Lack schneller trocknet, durch die Feuchtigkeit im Atem dauert das Trocknen dann sogar eher länger. Auch der „Trick“ mit dem Eiswürfel-Wasser, in das man die Nägel eintauchen soll, funktioniert nicht. Das im Nagellack enthaltene Lösungsmittel muss verdunsten und das dauert einfach je nach Lack unterschiedlich lang. Je mehr Zeit man sich hier nimmt desto länger hält auch das Ergebnis.
Auch nicht ganz richtig ist der Glaube, dass Nagellack die Nägel zerstört. In vielen modernen Nagellacken sind mittlerweile sogar Pflegestoffe enthalten, so wie in den Lacken von OZN. Wir haben Vitamin A, C, E und Pro B5 hinzugefügt, diese pflegen und kräftigen den Nagel und erhalten seine natürliche Flexibilität und Festigkeit. Richtig schlimm für die Nägel sind aggressive Nagellack-Entferner, da bitte auf sanfte Reiniger umsteigen, die die Nägel gleich mit Feuchtigkeit und Ölen versorgen.
4. Du bist nicht nur Gründerin von OZN, sondern auch Psychotherapeutin tätig und bietest unter anderem via Skype Therapie-Termine an. Wie vereinst du deine beiden beruflichen Tätigkeiten miteinander?
Ich arbeite neben OZN mit großer Leidenschaft als Therapeutin mit dem Schwerpunkt Familientherapie. Ich liebe diese beiden Seiten, die schöne Beauty Welt mit Instagram und hohem ästhetischem Anspruch, wo ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und mich austoben kann und die ganz andere Welt der therapeutischen Arbeit mit Menschen und ihr Belangen. Tatsächlich ist die Vereinigung der beiden Tätigkeiten gar nicht so schwierig. ich arbeite in der Früh meine E-Mails ab und über den Tag verteilt habe ich dann ein paar Klienten. Es werden super oft ja auch kurzfristig Termine abgesagt, das frustriert mich gar nicht, ich kann ja dann einfach in der Zeit was für OZN tun. Außerdem kennen wir es glaube ich alle aus dem Arbeitskontext, dass manche Dinge gefühlt ewig dauern, man wochenlang auf eine Antwort von jemanden warten muss oder sich Prozesse immer wieder verzögern. Für Selbstständige ist das manchmal kaum auszuhalten, weil man auch finanziell total abhängig ist. Da ich noch ein zweites Standbein habe, stresst mich das alles gar nicht so sehr und wir können manche Sachen einfach aussitzen.
5. Ein Team aufbauen: Freelancer vs. Festangestellte, New Work, Remote & Co. - heute gibt es viele unterschiedliche Arbeitsmodelle. Wie habt ihr OZN aufgebaut und welche Tipps hast du zum Thema Teambuilding?
Der harte Kern von OZN sind nur David und ich. Allerdings hat David mit seiner Firma die ganze Infrastruktur für die Herstellung und den Versand im Rücken, das passiert alles Inhouse in Bielefeld. Da ich in Berlin lebe und er nicht, haben wir keinen Büroalltag, es gibt ein Wochenmeeting, wo wir die To Dos besprechen und dann geht jeder seinen Aufgaben nach. Um den Vertrieb kümmert sich unsere Distribution und alles andere machen wir mit Freelancern. Ich glaube man kann gar nicht pauschal sagen, ob es besser ist ein festes Team aus Angestellten zu haben oder alles mit Externen zu machen. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, Dinge wie z.bsp. den Vertrieb in die Hände von Profis zu geben, die ein Team von Aussendienstlern haben, die das alle seit 10 Jahren machen und super eng mit ihren Händlern sind und regelmäßig den stationären Handel persönlich einen Besuch abstatten. Das könnten wir inhouse niemals auf diesem Niveau selber bewerkstelligen.
6. Wie wichtig ist für euch als Lifestyle Brand Pressearbeit im Hinblick auf Umsätze und Markenbekanntheit?
Klassische PR ist kein zeitgemäßes Toll mehr, um Umsätze zu generieren. Als ich damals mit meiner ersten Brand gestartet habe, gab es Instagram noch gar nicht und die Printpresse war extrem wichtig, waren wir am Donnerstag mit einem Produkt in der GALA, war es über das Wochenende ausverkauft. Das hat sich komplett geändert. Viele Marken nutzen die Erwähnung in den Printmedien zb nur noch dafür, um mit ihrer Pressemappe einen neuen Kredit bei der Bank zu bekommen. Auch legen manche Händler vom alten Schlag noch Wert darauf, dass eine Marke, die sie neu aufnehmen, oft in der Presse erscheint. Aus meiner Sicht ist es mittlerweile viel wichtiger geworden, dass die Marke irgendwie stattfindet, man als Gründer erscheint, Homestories macht, Interviews, Events.
Man kann die PR Arbeit auch selber machen, Kontakt zu den Redaktionen aufnehmen, persönlich mit den zuständigen Redakteuren sprechen, einen Verteiler für Neuigkeiten anlegen, es gibt Portale wie Beautypress, wo man Freiteller und Pressemitteilungen hochladen kann und die Magazine suchen sich dann gezielt dort ihre Infos und ihr Bildmaterial zusammen.
7. Last but not least: Welche Nagellackfarbe ist diesen Herbst Trend?
Farbtrends sind immer so eine Sache, sowohl in der Mode als auch in der Beauty werden jedes Jahr aufs Neue bestimmte Farben gehypt und andere für Out erklärt. War das vor einigen Jahren noch sehr eindeutig, wir erinnern uns an den berühmten Taupe Lack von OPI oder Chanel, so gibt es heutzutage eher mehrere Trends, die weniger klar nebeneinander laufen.
Eine gute Orientierung bieten immer die Farben des Jahres von Pantone. Da hätten wir dieses Jahr einen schönen Fliederton. Ebenso 2022 im Trend: Grün, besonders das signifikante Knallgrün a la Bottega Veneta. Auch dunkelbraune Nägel sind dieses Jahr total angesagt und jetzt im Herbst natürlich die Klassiker Dunkelrot oder Braun.
Das Fazit ist aber: erlaubt ist, was gefällt und genauso wie in der Mode sollte man nur zu Farben greifen, die einem wirklich gefallen und die man am Ende dann auch regelmäßig tragen möchte. https://www.ozn-vegan.de/Nagellack-Trendfarben-2022-ozn
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