1. Liebe Julia und Susanne, ich freue mich sehr, dass ich euch und NINA REIN als Teil unserer Female Founder Community vorstellen darf. Erzählt doch gerne ein wenig über euch und euer Unternehmen.

Liebe Lisa, wir freuen uns dabei zu sein! 

Ich bin Julia, passionierte Modedesignerin und Mama von zwei großartigen Jungs. Design, Kreativität und die innovative Entwicklung in der Mode faszinieren mich. Nachdem ich keine Marke finden konnte, die mich vom Design und ihren Werten überzeugt, habe ich eine eigene Marke gegründet. 

Ich bin Susanne, Co-Gründerin von NINA REIN. Genau wie Julia war auch ich lange in der Modeindustrie tätig. Je mehr ich dort lernte und je mehr Einblicke ich bekam, umso weniger wollte ich weiter in der konventionellen Mode arbeiten. Deshalb schloss ich mich 2020 Julias Projekt an und bin für Marketing und Sales verantwortlich.

NINA REIN steht für einen cleanen, farbigen Stil. Wir kombinieren Businesswear und Nachhaltigkeit!

2. Die Begriffe “Nachhaltigkeit” und “verantwortungsvolle Produktion” im Kontext mit Mode werden immer häufiger verwendet - auch von Unternehmen, denen man diese Eigenschaften nicht direkt zusprechen würde (Primark, H&M etc.). Wie definiert ihr Nachhaltigkeit bei NINA REIN?

Nachhaltigkeit ist Teil unserer Unternehmens-DNA, wir wollen mit unserer Mode die Welt verändern und da reicht es nicht nur einen kleinen Teil des Materials zu betrachten, sondern das ganze Unternehmen. Wir übernehmen für unser Handeln Verantwortung und geben unser Wissen gerne weiter, damit die Modebranche wieder ihren Glanz zurück bekommt.

Unsere Lieferkette ist transparent, wir können guten Gewissens die Hersteller und Stofflieferanten nennen. Durch diese offene Kommunikation machen wir KonsumentInnen darauf aufmerksam, dass sie die Herstellung von Mode hinterfragen können. Und andere Unternehmen wollen wir motivieren auch transparenter zu werden. 

Wir arbeiten fast nur mit natürlichen und nachwachsende Materialien. Und wir fördern selbstbestimmtes Arbeiten, handwerkliches Können und flexible Arbeitszeiten überall im Unternehmen, auch in unserer Produktion. Dabei unterstützen wir Frauen in Europa auf ihrem Weg in die Selbständigkeit, was oft gleichbedeutend mit einem Schritt in die Unabhängigkeit ist. 

Unser ganzheitlicher Ansatz wurde sogar mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet, worauf wir extrem stolz sind.

3. Wie sieht ein klassischer Designprozess bei euch aus, von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt?

Bevor wir in eine neue Kollektion einsteigen, schauen wir welche Artikel unsere Kunden gerne gekauft haben und welches Kundenfeedback wir einbeziehen können. Uns ist es besonders wichtig unsere KundInnen glücklich machen. Aus diesen Erkenntnissen erstellen wir ein Board aus Skizzen und Ideen.

Nach vielen einzelnen Skizzen wird ausgewählt, welche Ideen und Modelle für die Kollektion realisiert werden. Für die Modelle werden sogenannte Worksheets erstellt. Diese enthalten viele technische Informationen zu den eingesetzten Stoffen, Knöpfen, Einlagen und wo diese positioniert werden sollen. Auch Verarbeitungshinweise und eine technische Skizze gehören in die Unterlagen. Aus diesen Informationen erstellt die Schnittmacherin einen Papierschnitt, wie man ihn von Burda kennt. Mit dem Schnitt und dem Worksheet näht die Näherin den ersten Prototypen in einer Mustergröße. In München überprüfen wir dieses Muster auf Passform und Verarbeitung. Wenn der Prototyp unseren Vorstellungen und Qualitätsanforderungen entspricht, geht das Kleidungsstück in die Produktion und wird in weiteren Größen gefertigt.

4. Globales Unternehmen vs. junges Start-Up in der Modebranche: welche Vor- und Nachteile seht ihr hier für euch im direkten Vergleich?

Ein riesiger Vorteil von globalen Modeunternehmen ist ihr riesiges Werbebudget, welches sie zur Verfügung haben.. Und sie haben meist viele Mitarbeiter, Die sich sehr spezialisiert um einzelne Aufgabengebiete kümmern.

Das alles müssen sich junge Unternehmen erst erarbeiten. Wir können uns keine kostspieligen Anzeigen oder riesige Produktionen zu niedrigeren Kosten leisten. Wir müssen kreativ sein, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Dabei setzen wir auf ehrliche Transparenz und Verantwortung für unser Produkt und unser Handeln. Aber wir sind flexibel und agil und können schnell entscheiden

Als größten Vorteil sehe ich die Nähe zum Kunden. Kundenfeedback fließt bei uns direkt in die neue Kollektion mit ein und wir gehen auch gerne auf Sonderwünsche bei „custom-made“-Artikeln ein. Anfragen werden bei vielen jungen Unternehmen individuell und persönlich beantwortet. Das führt zu glücklichen Kunden und viel weniger Retouren, was sich positiv auf unseren ökologischen Fußabdruck auswirkt.

5. Was waren bis heute die größten Erfolge seit der Gründung von NINA REIN, auf die ihr so richtig stolz seid? 

Wir sind sehr stolz darauf mit dem Deutsche Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden zu sein. Aber noch mehr motiviert uns das großartige Feedback unserer KundInnen. 

Wenn ich folgende Sätze höre, kann ich nicht mehr aufhören zu strahlen und bin mehr als motiviert und bestätigt das Richtige zu tun: 

„Eure Marke ist super, ich bin begeistert endlich nachhaltige Businessmode gefunden zu haben.“, „Ich bekomme immer großartige Komplimente, wenn ich eure Mode trage. Geht es euch auch so?“, „Vielen Dank für eure Transparenz und euren Brancheneinblick. Ich kaufe jetzt viel bewusster und qualitativer ein.“ Das Feedback zeigt, dass unsere Firmenphilosophie nicht nur auf einem Blatt Papier steht, sondern das wir es schaffen, sie tatsächlich umzusetzen und zu einer besseren und nachhaltigeren Gesellschaft beitragen. 

6. Let’s talk crisis! An der sind wir jungen Unternehmen seit Beginn von Corona und den einschneidenden Ereignissen in 2022 alle nicht vorbeigekommen - manche aber besser und andere mit größeren Schwierigkeiten. Habt ihr Tipps, wie man gutes Krisenmanagement betreiben kann? 

Gefühlt laufen wir von einer Krise in die nächste. Die Krisen sind da und wir dürfen sie auf gar keinen Fall leugnen. Allerdings dürfen wir uns davon auch nicht unterkriegen lassen. Wir müssen handeln und unsere KundenInnen für nachhaltige und faire Produkte begeistern. 

Meine Tipps: 

  • Augen offen halten! Den eigenen Markt kennen und auch branchenübergreifend den Überblick behalten. 
  • Ganz viel Austausch mit Gleichgesinnten und Skeptikern. Daraus können wir alle nur lernen. 

    7. Last but not least: was sind eure 3 Trend-Pieces und Farben für den Sommer 2023?

    1. Im Sommer kommt man nicht um Flieder/Lavendel/Veilchenblau & Co herum. Diese Farbe ist Frühling pur, wie man bei unserem Kleid Lea sehen kann. Und kann sicher auch in den nächsten Sommern noch getragen werden.

    2. Kleider dürfen im Sommer als Key-Piece nie fehlen, besonders in Beerentönen machen sie richtig Spaß.

    3. Unser Favorit ist und bleibt der Jumpsuit Luka. Mit nur einem Teil ist das stylische Outfit fertig!

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    Wenn du mehr über Julia und NINA REIN erfahren möchtest, schaue gerne hier vorbei:

    Zur Website: www.ninarein.com
    Zu Instagram: @ninareinfashion

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