1. Liebe Vanessa & Ari, ich freue mich sehr, dass ich euch und GOOD CLAY SUNSHINE als Teil unserer Female Founder Community vorstellen darf. Erzählt doch gerne ein wenig über euch und euer Unternehmen.
Danke Lisa, wir freuen uns auch sehr! Wir bauen uns hier seit ca. 6 Jahren zusammen dieses kleine Keramik Studio für handgemachte Keramiken und Töpferkurse auf. Es liegt in Neukölln im Reuterkiez und unsere Kunden und Aufträge sind vielfältig: vom Nachbarn, der eine kleine Tellerserie in Auftrag gibt über Fine Dining Restaurants, die sich ihr Geschirr individuell anfertigen lassen bis hin zu Lieblingsprojekten wie der Keramikausstattung von den Design Cabins von @raus.life oder der Anfertigung besonderer Einzelstücke für Ausstellungen und Galerien. In unserem Webshop gibt es limitierte Kollektionen und wer zu uns ins Studio kommt, kann Glück haben und findet reduzierte Einzelstücke oder verschiedene Limited Time Offerings. Zweimal im Jahr machen wir auch Studio Sales oder stellen neue Kollektionen vor.
2. Wie seid ihr zum Handwerk Töpfern gekommen und zur Gründung eures Unternehmens? Was habt ihr davor gemacht?
Das Material Ton spielte bei uns beiden schon zur Zeit des Studiums und Designausbildung eine Rolle, trat aber dann einige Jahre erstmal wieder in den Hintergrund. Ari war lange zuständig für Konzeption und Text in einer Kommunikations-Agentur, während Vanessa mit grafischen Arbeiten und Art Direktion verschiedene Kunden und deren Kampagnen betreut hat.
Einen Zeitpunkt der Gründung gibt es eigentlich gar nicht. Nach und nach hat sich die Freude am Töpfern immer mehr zurück eingeschlichen, zunächst mit kleinen Workshops und Kursen, dann mit einer ersten Feierabend-Drehscheibe im gemeinsamen Büro unter dem Schreibtisch. Der Ton hat eigentlich irgendwann ganz von selbst den Ton angegeben und das heutige Keramik-Studio hat sich mit der Zeit ganz organisch ergeben – es gibt nicht so richtig einen offiziellen Anfang …
3. Im Juni diesen Jahres hattet ihr hochkarätige Gäste in eurem Studio! Für den Podcast BAYWATCH BERLIN waren Klaas, Schmitti und Jakob zu Besuch. Erzählt mal, wie war das für euch? (Wir sind selbst große BAYWATCH BERLIN Fans!).
Es war uns eine große Freude Klaas, Schmitti, Jakob und das Studio Bummens Team da zu haben. Es sind auch coole Keramiken entstanden während die drei sich, und uns Zuhörer, unterhalten haben. Das ist definitiv nicht einfach, wenn man das erste Mal an der Drehscheibe sitzt. Ein ausgesprochen netter Besuch und spannend, ihre Podcast-Produktion live miterleben zu können.
4. Wie setzt Ihr Nachhaltigkeit in Eurem Arbeitsalltag um?
Keramik hat zwar eine sehr hohe Lebensdauer, aber der Energieaufwand ist auch extrem hoch. Deswegen kommt bei uns nur 100 % Prozent Ökostrom in Frage. Wir vermeiden Überproduktionen und erstellen vor allem Auftragsarbeiten und kleine Serien. Auch sonst versuchen wir im Alltag, so ökologisch wie möglich zu denken und zu handeln und wo immer es geht, Energie und Ressourcen einzusparen. Wie jedes Unternehmen müssen wir unsere Prozesse im Blick haben und optimieren, um effizienter zu werden. Es ist definitiv nicht immer einfach, den nachhaltigsten Weg zu gehen.
Ein anschauliches Beispiel ist das Recycling von Ton. Es ist sehr aufwändig, da der vertrocknete Ton erst tagelang eingeweicht werden muss, um ihm dann wieder Feuchtigkeit zu entziehen und ihn schließlich noch zu kneten. Der Prozess nimmt viel Zeit, Platz und Kraft in Anspruch. Neues Material zu kaufen ist wahrscheinlich am Ende günstiger und einfacher. Gerade in arbeitsintensiven Phasen wie der Weihnachtszeit stapeln sich die Tonreste. Wir bringen es aber nicht übers Herz, Ton wegzuschmeißen. Deswegen verschenken wir auch Reste, wenn wir es selbst nicht schaffen. Beispielsweise an die Kinder der Kinderkurse, da sprechen wir zu Beginn der Workshops auch in der Materialkunde über Nachhaltigkeit und lassen die Kids am Recycling-Prozess teilhaben.
Das erzeugt sehr viel mehr Wertschätzung dem Material und der Umwelt gegenüber. Auch Glasuren und Verpackungsmaterialien recyceln wir nach Möglichkeit. Unsere Pakete liefern wir persönlich oder mit DHL GoGreen für einen CO2-neutralen Versand.
5. Was inspiriert Euch zu Euren Designs und wie lange dauert es ungefähr von der Idee eines neuen Produktes bis zur Fertigstellung?
Wir lieben gutes Essen, wie die Menschen die zu uns kommen auch. Ein großer Teil unserer Arbeit ist die Entwicklung von Tischkultur-Projekten für Branchen rund ums Essen, Leben und Wohnen. Bei der Entwicklung unserer Produkte berücksichtigen wir die Corporate Identity, den jeweiligen Charakter des Ortes sowie Ästhetik und praktische Anforderungen der Kund*innen. Wir haben immer das Gesamtkonzept im Blick, sodass wir für die Unternehmen auch teilweise nicht nur die Keramik, sondern auch schon mal weitere Kommunikationsstrategien entwickeln.
Wie schonmal erwähnt, haben wir beide zuvor auch in der Kommunikationsbranche gearbeitet und somit den Vorteil, die jeweiligen Unternehmungen bei Bedarf ganzheitlich zu unterstützen. Der eigentliche handwerkliche Prozess ist sehr zeitintensiv und dauert bis zu 15 Werktage. Nachdem wir die Werkstücke mit der Hand geformt oder an der Drehscheibe gedreht haben, müssen sie einige Tage trocken, bleiben dann während des ersten Brandes mehr als einen ganzen Tag im Ofen, werden dann glasiert und müssen noch einmal so lange in den Ofen.
6. Für wen würdet Ihr sagen, sind die Pottery Kurse in Eurem Studio in Berlin-Neukölln das Richtige?
Eigentlich ist für jeden etwas dabei. Es kommen sehr viele Menschen bei uns vorbei, die noch nie an der Töpferscheibe gearbeitet haben und das unbedingt einmal ausprobieren möchten. Aber es gibt auch einige, die ihre Fähigkeiten gerne vertiefen möchten. Das machen sie dann in weiteren Sessions oder aber sie nutzen unser wöchentliches Flex Studio. Hier können sie zu festen Zeiten unser Studio und die Materialien nutzen und frei arbeiten. Wir bieten aber auch Handbuilding-Kurse an, in denen die Teilnehmenden verschiedene Techniken wie Daumendruck, Wulst- oder Plattentechnik lernen. Diese Kurse werden vor allem auch von größeren Gruppen individuell als Event gebucht wie zum Beispiel Team-Events, Junggesell*innen-Abschiede oder Kindergeburtstage. Wir haben festgestellt, dass wir es sehr lieben, Gastgeber*innen zu sein und entwickeln leidenschaftlich immer wieder neue Formate für Events.
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