Für unseren handgefertigten Schmuck aus Deutschland, wie unseren Verlobungsringe sowie Personalisierbaren Ringe mit fairen Edelsteinen, verwenden wir recyceltes Gold, welches wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnermanufakturen aus Pforzheim von der Firma C. Hafner beziehen. Das Unternehmen gilt in der Branche als absoluter Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und wir freuen uns sehr über das Expertinnen-Interview mit Co-Geschäftsführerin Frau Brigitta Hafner.
1. Sehr geehrte Frau Birgitta Hafner, ich freue mich sehr, dass ich Sie heute als Geschäftsführerin der Firma C. Hafner als Interviewpartnerin begrüßen darf. Können Sie sich und das Unternehmen kurz vorstellen?
Vielen Dank, dass Sie mich heute als Interviewpartnerin begrüßen! Ich bin Birgitta Hafner, Co-Geschäftsführerin von C.Hafner. Unser Familienunternehmen, das seit 1850 besteht, ist ein führender Anbieter von Edelmetall-Technologien mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit.
2. Was genau ist recyceltes Gold, und wie unterscheidet es sich von neu abgebautem Gold?
Recyceltes Gold stammt aus Altgold, Scheidgut und Gekrätz, das durch spezielle Recyclingprozesse wiederaufbereitet wird. Die Qualität und Reinheit von recyceltem Gold sind identisch mit neu abgebautem Gold. Der wesentliche Unterschied liegt in der Umweltbilanz: Recyceltes Gold hat einen wesentlich geringeren ökologischen Fußabdruck als Minengold, da es die Notwendigkeit für neuen Abbau vermeidet und CO₂-neutral recycelt werden kann.
3. Wie viel Prozent des Goldes auf dem Markt wird heute recycelt?
Im Jahr 2022 bestand rund ein Viertel (24 %) des weltweiten Goldangebots aus recyceltem Gold. Die deutsche Goldindustrie geht mit gutem Beispiel voran: Hierzulande wird fast ausschließlich recyceltes Material verwendet.
4. Mythos oder Realität: Goldrecycling weist einen sehr hohen Energieverbrauch auf. Inwiefern ist die Verwendung von recyceltem Gold umweltfreundlicher als neu gewonnenes Gold?
Es stimmt, wie in jedem industriellen Prozess benötigt auch das Recycling von Gold Energie, aber im Vergleich zum Minengold wesentlich weniger. Für die Gewinnung von 1 kg Minengold entstehen rund 30.000 kg CO2, während recyceltes Gold nur 53 kg CO2 verursacht. Wir bei C.HAFNER konnten diesen Wert sogar auf 29 kg CO2 reduzieren. Dadurch ist recyceltes Gold eine weitaus umweltfreundlichere Option.
5. Zum Thema Mythen: Manchmal liest man, recyceltes Gold wäre “weniger wert” als neu abgebautes Gold. Stimmt das?
Dieser Mythos ist falsch. Wie oben bereits erwähnt, hat Gold aus Recycling exakt die gleiche Güte wie Gold aus Primärgewinnung, denn mit dem Recyclingprozess gehen keinerlei Qualitätsverluste einher.
6. Woher stammt das recycelte Gold hauptsächlich, sozusagen das “Rohmaterial”?
Wir recyclen ausschließlich Altgold, Scheidgut und Gekrätz. Dies stammt beispielsweise aus altem Schmuck, der nicht mehr getragen wird, aus Abfällen aus der Schmuckproduktion oder aus Dentalabfällen.
7. Wie läuft der Recyclingprozess ab? Welche Schritte sind nötig, um aus Altgold neues Schmuckmaterial zu machen?
Der Goldrecycling-Prozess beginnt mit dem Einschmelzen des Altgolds. Danach wird der Edelmetallgehalt analysiert und die Edelmetalle in einem chemischen Verfahren voneinander getrennt. Das Ergebnis ist Feingold mit 99,99% Reinheit. Der sog. Goldsand wird zu Goldgranalien weiterverarbeitet und daraus entstehen zum Beispiel Halbzeuge für die Schmuckindustrie oder Goldbarren.
Der detaillierte Prozess wird auch auf unserem Edelmetallblog im Beitrag ‚Goldrecycling: Schritt für Schritt‘ genau erklärt:
https://blog.c-hafner.de/goldrecycling-schritt-fuer-schritt-erklaert/
8. Gibt es Unterschiede zwischen recyceltem Gold und sogenanntem "Fair Trade"-Gold?
Recyceltes Gold stammt ausschließlich aus Altgold, während "Fair Trade"-Gold aus Minen gewonnen wird, die soziale und ökologische Standards einhalten. Beide Ansätze tragen auf unterschiedliche Weise zur Nachhaltigkeit bei: Recyceltes Gold vermeidet neue Umweltbelastungen durch den Abbau, während "Fair Trade"-Gold versucht, die Bedingungen in den Minen zu verbessern.
9. Wie konnten Sie die CO2-Neutralität bei der Goldgewinnung erreichen?
Wir haben an der Studie des INEC (Institut für Industrial Ecology) teilgenommen, die den ökologischen Fußabdruck der Goldgewinnung aus Primärquellen wie Minen und aus Sekundärquellen bei jedem einzelnen Prozessabschnitt ermittelte und dann konkrete Zahlen präsentierte. Dabei kam heraus, dass für die Gewinnung von 1 kg Gold aus Minengold der CO2-Fußabdruck bei 38 t liegt. Dahingegen liegt er bei recyceltem Gold durchschnittlich nur bei 53 kg, bei C. HAFNER sogar nur bei 29 kg – also nur bei 0,1 % im Vergleich zu Minengold. Dieses überragende Ergebnis war Ansporn und Auslöser für uns, die CO2-Bilanz weiter zu verbessern und die Klimaneutralität aller Prozesse anzugehen. So wurden alle Lieferströme bilanziert und analysiert, Anlagen und Prozesse effizienter gestaltet. Alle Maßnahmen werden von einem unabhängigen Gutachter zertifiziert. Aber auch Maßnahmen wie grüner Strom, E-Autos, E-Bikes sind dabei kleine Bausteine auf dem Weg zum großen Ganzen: der CO2-Reduktion im gesamten Unternehmen.
10. Was können Konsumentinnen tun, um die nachhaltige Nutzung von Edelmetallen wie Gold zu fördern?
- Beim Schmuckkauf darauf achten, ob recyceltes Gold verwendet wird
- Bewusster kaufen: Eher zu hochwertigen und langlebigen Produkten greifen, um die Umwelt zu schonen
- Alten Schmuck recyceln: Ungetragenen Schmuck bei Juwelieren abgeben, die ihn zum Recyceln bringen
- Nachhaltige Marken unterstützen: Unternehmen wählen, die umweltfreundliche Praktiken haben und transparent mit ihren Materialien umgehen (auf Zertifikate achten)
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Wenn ihr noch mehr über die Firma C. Hafner erfahren möchtet und wie sie Nachhaltigkeit und Klimaschutz konkret umsetzen, empfehlen wir euch einen Blick auf ihre Website zu werfen:
https://www.c-hafner.de/unternehmen/co2-neutralitaet.html
Außerdem findet ihr hier den Instagram Account: @c.hafner_official
Alle Bildrechte liegen bei C. Hafner, Maybachstraße 4, 71299 Wimsheim.
